Erneuter Streit um die Kindergrundsicherung ist für betroffene Kinder und Jugendliche fatal!

Wolfram Hartmann

Erneuter Streit um die Kindergrundsicherung ist für betroffene Kinder und Jugendliche fatal!

Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat die Kindergrundsicherung zwar im letzten Jahr als zentrales sozialpolitisches Projekt der Bundesregierung bezeichnet, aber der erneute Streit in der Koalition und die Absicht der zuständigen Ministerin, zur Umsetzung dieser wichtigen Maßnahme eine neue Mammutbehörde mit 5.000 Stellen zu schaffen, lassen erahnen, dass die berechtigten Interessen von Kindern und Jugendlichen auf Chancengleichheit erneut im politischen Gerangel keine Beachtung finden. Kinder mit ihren Familien müssen vor den Folgen von Armut geschützt und mit mehr frühen Fördermöglichkeiten und Geld auf ihrem Weg in die Zukunft unterstützt werden.

Die Fakten sind seit Jahren bekannt und vom Deutschen Kinderbulletin immer wieder thematisiert worden. Das Armutsfolgenrisiko bei Kindern und Jugendlichen liegt deutlich höher als bei Erwachsenen. Ökonomische Armut und und ein oft vorhandener bildungsferner familiärer Hintergrund können zu einer nicht ausreichenden frühkindlichen Anregung der angeborenen Fähigkeitenpotenziale der Kinder führen und von da aus zu weniger Bildungsgerechtigkeit: betroffene Kinder verlassen häufiger als andere die Hauptschule ohne Abschluss, haben geringere Chancen auf einen Ausbildungsplatz und eine berufliche Zukunft. Armut und fehlende soziale Teilhabe beschränken sich dabei nicht nur auf Familien, in denen die Eltern arbeitslos sind. Von den 2,8 Millionen Kindern und Jugendlichen, deren Familien auf soziale Leistungen angewiesen sind, leben 1,6 Millionen in Familien, bei denen zumindest eine Person erwerbstätig ist. Und dabei gibt es eine hohe Dunkelziffer, da viele Familien die zusätzlichen staatlichen Leistungen wie den Kinderzuschlag oder die Leistungen für Bildung und Teilhabe nicht in Anspruch nehmen.

Wir fordern die Koalition auf, ihren Streit im Interesse der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu beenden!

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